Wasserfilter im Hausanschluss
Wasserfilter sind in der Sanitärbranche als „Feinfilter“ bekannt und sind im Hausanschluss nach dem KFR-Ventil bzw. vor dem Druckminderer vorzufinden. Wasserfilter halten im Trinkwasser mitgeführte Partikel, wie z.B. Sandkörner, Gewindespäne oder kleine Rostteilchen zurück und schützen somit die gesamte Trinkwasseranlage vor Korrosionsschäden (Rost) und vor Dichtungsschäden (Ventile). Normalerweise geht man davon aus, dass das Trinkwasser in einwandfreier Qualität bei uns im Haus landet, jedoch ist dies nicht immer der Fall. Sobald es zu einem Rohrbruch unterhalb den Straßen oder einer Rohrspülung des Versorgers kommt, ist es keine Seltenheit, dass Sand bzw. Kies in die Trinkwasserleitung gelangt.
Allgemein
Der Einbau von Wasserfiltern im Hausanschluss ist nur vorgeschrieben, wenn in der Trinkwasserleitung Rohre aus Metall verwendet werden (vermeidung von Rost). Bei Kunststoffleitungen ist der Einbau keine Vorschrift, jedoch wird die Verwendung zwecks Trinkwasserqualität und Vermeidung von Dichtungsschäden empfohlen. Ein Druckminderer, ob im Feinfilter integriert oder nicht, ist auch nicht immer Pflicht. Sobald der öffentliche Versorgungsdruck (Wasserdruck) jedoch >4,5bar beträgt (Nachfrage bei zuständigen Wasserversorger), ist der Einbau Vorschrift.
Arten
Es wird zwischen nicht rückspülbare Wasserfilter und Rückspülfilter unterschieden, wobei letzerer meiner Meinung nach bevorzugt verwendet werden sollte. Der Unterschied liegt darin, dass bei nicht rückspülbare Wasserfilter alle 6 Monate der Feinfilter gewechselt werden muss, was bei Rückspülfilter nicht der Fall ist, da diese durch Öffnen eines Ventiles die Verschmutzung selbstständig ausspülen und somit den Filter reinigen.
1. Rückspülfilter
Bei einem Rückspülfilter wird der Filter beim Rückspülen vom Trinkwasser so durchströmt, dass im Wasserfilter hängende Partikel über einen Auslauf als Abwasser ins Freie gelangen. Dies geschieht durch einfaches Öffnen des Hahnes am unteren Teil des Rückspülfilters. Da das Wasser gezielt abgelassen werden soll, sollte vorausschauend auf eine Entwässerungsmöglichkeit geachtet werden. Dies kann durch einen Bodengulli, einen Schlauch in den Garten oder aber auch durch einen einfachen Eimer sichergestellt werden. In der Regel sollte der Wasserfilter jeden Monat so lange rückgespült werden, bis er optisch wieder sauber ist. Um den Komfort des Eigentümers zu erhöhen, gibt es spezielle Rückspülfilter mit einer automatische Spülvorrichtung, welche auch Automatikfilter genannt werden. Diese kann auf das gewünschte Zeitintervall zum Spülen eingestellt werden.
2. Nicht rückspülbare Wasserfilter
Bei diesem Wasserfilter muss der Filtereinsatz alle 6 Monate gewechselt werden, da er keine Funktion zum Rückspülen besitzt. Laut Hersteller wird der Einbau empfohlen, wenn keine Entwässerungsmöglichkeit für Rückspülfilter vorhanden ist, wobei hierfür ein einfacher 10l Eimer ausreichend wäre. Der Anschaffungspreis im Gegensatz zu Rückspülfilter ist etwas geringer, jedoch müssen Ersatzfilter mit eingeplant werden, was den Preisunterschied gleich null werden lässt.
Reinigen
Rückspülfilter reinigen (jeden Monat)
1. Wenn keine Entwässerungsmöglichkeit gegeben ist, einen einfachen Eimer unter den Rückspülfilter stellen
2. Kugelhahn (Ventil) am unteren Ende des Rückspülfilters öffnen
3. So lange spülen, bis die Verschmutzungen (Sand, Kies,…) nicht mehr im Filtereinsatz zu sehen sind
4. Kugelhahn wieder schließen
Nicht rückspülbare Wasserfilter (alle 6 Monate)
Austausch des Filtereinsatzes
1. Die Absperrungen vor und hinter dem Wasserfilter schließen und das Wasser über ein Entleerungsventil ablassen
2. Die Schutzglocke (Glasbehälter) abschrauben und säubern
3. Den alten Filtereinsatz entfernen und den Neuen wie zuvor anbringen
4. Die Schutzglocke wieder aufschrauben, dabei auf die richtige Position des Dichtungsringes achten
5. Absperrungen wieder öffnen und sobald Wasser aus dem Entleerungsventil gelangt, dieses wieder schließen
Einbau
Wasserfilter werden im Hausanschluss hinter dem Wasserzähler eingebaut, jedoch befindet sich zwischen diesem und dem Trinkwasserfilter ein KFR-Ventil (Kombination aus Absperrung, Rückflussverhinderer und Entleerung). Wenn in dem Wasserfilter kein Druckminder integriert ist, muss ein separater Druckminderer direkt hinter dem Feinfilter eingebaut werden. Hinter diesen Bauteilen wieder ein normales Schrägsitzventil einbauen, um die Leitung absperren zu können.
Austausch Trinkwasserfilter
Um den Wasserfilter im Hausanschluss austauschen zu können, muss zuerst die Absperrung vor und hinter dem Feinfilter geschlossen werden. Da nun der Durchfluss des Trinkwassers unterbrochen ist, wird der Rohrleitungsabschnitt, in dem der Wasserfilter eingebaut ist, durch die Entleerung am KFR-Ventil entleert. Nun haben wir eine trocken gelegte Trinkwasserleitung, weshalb wir nun die Verschraubungen des Feinfilters lösen können, um diesen zu entfernen. Den neuen Trinkwasserfilter der gleichen Länge einsetzen und die Verschraubungen wieder anziehen. Anschließend die Schrägsitzventile vor und nach dem Wasserfilter langsam öffnen und somit die Rohrleitung wieder befüllen. Sobald Wasser aus der Entleerung gelangt, diese schließen. Die Ventile auf Anschlag aufdrehen und eine Umdrehung wieder zurückdrehen, somit kann sich dieses im Laufe der Zeit nicht festsetzen und ist weiterhin voll einsatzfähig.
Kaufempfehlung Wasserfilter im Hausanschluss
Rückspülfilter DN25 // 1″
Automatikfilter „Grünbeck“
Wassertemperatur max. 30 °C
Nenndruck PN 16 bar
Filterfeinheit 0,1 mm (100 μm)
Spannungsversorgung 9-V-Blockbatterie
DVGW-zertifiziert
6 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir leben auf der Insel Teneriffa und haben jetzt die Gelegenheit einen Wasserfilter am Hausanschluss einzubauen.
Es geht uns zunächst einmal um die Herausfilterung der Schmutzteilchen im Wasser. Das größte Problem für uns ist allerdings der Anteil der Fluorverbindungen im Wasser, der bedingt ist durch das Vulkangestein.
Diese Fluorverbindungen machen die gleichen Probleme wir Kalk, den es hier überhaupt nicht gibt.
Gibt es Filter, die diese Fluorverbindungen aus dem Wasser filtern können??
Mit freundlichen Grüßen
Berthold Dux
Hallo Edith und Berthold,
soweit ich weis, kann mit einem normalen Filter Fluor nicht gefiltert werden. Hier müsste dann schon eine so genannte „Umkehrosmose“ zum Einsatz kommen. Hier müssen danach dem Wasser aber wieder Mineralien zugefügt werden.
Am Besten einmal hier noch etwas informieren: https://wasserhelden.net/ratgeber/produkte/fluorid-filtern/
Liebe Grüße
Manuel
Guten Tag,
bergen die heutigen Hauswasserstationen auch die Gefahr einer Verkeimung?
Ich habe schon Wasserfilter gesehen, bei denen ist eine „Verkeimung“ noch untertrieben. Das Risiko wird gemindert, wenn er laut Hersteller regelmäßig gereinigt oder getauscht wird.
LG Manu
Bergen die heutigen Hauswasseranschlussfilter auch die Gefahr einer Verkeimung, also dass sich in dem Filter Keime sammeln und vermehren?
Das kann bei falscher Wartung natürlich der Fall sein. Deswegen regelmäßig nach Herstellerangaben reinigen bzw. Filtertasse wechseln.
LG Manu